Gedanken zu Weihnachten

Die Weihnachtszeit will uns an etwas Wichtiges erinnern, von dem wir offensichtlich vergessen haben was es ist. Wir machen anderen Geschenke und es ist eine Zeit jemanden zu zeigen das man ihn mag oder liebt. Wie wir wissen, kann das jedoch auch in Stress ausarten, das richtige für jeden zu finden und niemanden zu vergessen, alle Erwartungen zu erfüllen und niemanden zu enttäuschen usw. Hinter all diesen Bestrebungen scheinen wir vergessen zu haben um was es wirklich geht. Ein großer Meister, der uns mit seinen Erkenntnissen und Lehren einen Weg aus unserer Verblendung zeigen wollte wurde geboren. Das ist an sich ein denkwürdiges Ereignis und dennoch noch nicht die ganze Tiefe dessen was Weih-nachten für uns bedeutet oder bedeuten könnte. Was in altem und neuem Testament beschrieben wurde hat für mich verschiedene Ebenen. Im alten Testament werden auf einer eher „oberflächlichen“ Ebene verschiedene Handlungen und Entwicklungen beschrieben, wie in einer Geschichte in welchen die Handlungen der Protagonisten auf ein logisches, lineares menschliches Denken basieren. Anders ist es mit „Jesus“ welcher den Menschen in Sprache und Tat eine Lebensweise aufzeigt die jenseits des Ego-Angst gesteuerten linearen Denkens angesiedelt ist. Doch jenseits, dessen sind auch die Evanglelien des neuen Testaments einfach eine Lebensbiographie. Doch wenn man sich auf diese Schriften einlässt erkennt man das altes wie neues Testament tiefere Botschaften vermitteln wollen welche in der „einfachen“ Geschichte als Metaphern im Text und in den geschilderten Bildern quasi „versteckt“ wurden.

Inder Geschichte um Christi Geburt wurde die „Geschichte“ dramatisch ausgeschmückt. Das arme Paar, welche mit dem kommenden Messias auf Herbergssuche sind. Dies soll uns auf der einen Ebene wohl zeigen, wie die Menschen das Kostbarste das ihnen geschenkt wird nicht erkennen und ihrer Ego-angstgesteuerten Verblendung bleiben wollen. Doch warum wurde es so ausgestaltet: Das Wunder-volle Kind, der spiritueller „König“ wird im Stall, in der Krippe geboren.

Wir könnten auch diese Erzählung einer tieferen Prüfung unterziehen, ob es denn noch etwas gibt, was sie uns denn hinter den erwähnten Bildern zeigen könnte.

Ein Kind wird geboren, ein Kind das uns erleuchten könnte, wenn wir uns auf das „neue“ das es uns zeigen wird einlassen könnten. Ein Kind wird geboren das später einmal (nach Matthäus) sagen wird: „… Wahrlich ich sage euch: Es sei denn, daß ihr umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Wer nun sich selbst erniedrigt wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich.…“

Doch jetzt ist es noch ein Kind, und amit für mich, ein Symbol der allumfassenden geistigen, unverdichteten Weisheit welche auf das ego-angstgesteuerte verblendete Denken der Menschen trifft. Doch die menschen erkennen es nicht sie bereiten dem „Geistigen“ keinen warmen Empfang sondern, weisen ihm den schäbigsten Platz zu, der gerade zu haben war.

Doch, das ist es was ich in dieser Geschichte erkenne: Sie spielte sich nicht vor 2000 Jahren ab, sie spielt sich jetzt gerade ab und zwar in uns allen. Wenn alles eins ist, wie wir immer sagen, dann sind wir auch eins mit dieser zeitlosen Geschichte. Dieses geistige als das absolut ursprüngliche gibt es auch in uns. In unserer Terminologie nennen wir es „inneres Kind“ , wie ihr wisst. Und welchen Platz weisen wir ihm zu? Jeder von uns hat mit dem „innern Kind“ auch den Christus in sich, welcher in uns reifen und sich entfalten kann wenn wir ihm zum Leben verhelfen oder eben brach liegt. Ist dieses „innere Kind“, erwünscht, wertgeschätzt, folgen wir seinen Impulsen oder liegt es unterdrückt in irgendeiner Krippe in uns? Die Weihnachtsgeschichte sagt uns, dass dieser Christus ständig in uns geboren werden könnte, wenn wir das wollten. Wir könnten dieses Weihnachten als Zeitpunkt für die Geburt des Christus in uns nehmen oder auch jeden anderen. Wir würden diese Geburt vollziehen indem wir liebevoller mit uns selbst wären und somit auch mit allen anderen under Welt.

Wann immer wir uns dessen erinnern, könnten wir uns auf das geistige in uns einlassen und den Weg aus unserer ego-angstgesteurten Verblendung finden. Dem wollten wir uns eigentlich im Weihnachtsfest er-innern, denn um den Weg aus der Verblendung zu finden ist es nötig sich mit diesem geistigen Impulsen, mit dem inneren Kind zu identifizieren.Dann könnten wir seinen Impulsen folgen und das, was wir inneres „Eltern-ich“ nennen, würde uns helfen diese Impulse ins Leben und in die Wirklichkeit umzusetzen. So wären wir umgekehrt und wieder zu Kindern geworden, die aus den geistigen Impulsen heraus, Gottes Königreich, von dem gesagt wurde das es ja innwendig schon vorhanden ist, auf die Erde bringen. Das war es was wir Er-innern wollten: Die Geburt des Christus kann ständig in uns geschehen. In diesem Sinne wünsche ich allen ein wunder-volles neue Jahr, der ständigen eigenen Wiedergeburt seiner wahren Natur.