Über Glück

Zu Beginn des neuen Jahres wünscht man sich Glück… Also über Glück:

Je mehr wir uns mit den Themen Wachstum, Entwicklung und Heilung beschäftigen, desto mehr schält sich die Erkenntnis heraus, dass wir Menschen reifen und gleichzeitig Erfüllung finden, indem wir unsere eigenen Vorstellungen des Glücks und die Methoden, wie wir dies erlangen könnten, aufgeben. Es zeigt sich immer deutlicher, dass wir ständig die Wahl haben. Wir können mit Anstrengung unsere eigenen Vorstellungen in egozentrischer Weise zu verwirklichen trachten, oder wir entscheiden uns dafür, anstatt dem Glück nachzujagen, Werkzeug des Glücks sein, indem wir „nur“ Mittler des Glücks sein wollen und nicht seine Endstation oder seine Besitzer. Mit der Absicht, Glück zu erfahren verfehle ich es, bin ich aber Kanal des Glücks und der Freude, um diese in die Welt zu bringen, macht es auch bei mir Halt und ich komme in dessen Genuss. Das Glück hat niemals eine „Endstation“ und kommt bei jemandem an, es ist immer ein Fließen. Möglich, dass das Glück sich bei mir in anderer Weise zeigt, als ich mir das ursprünglich vorgestellt habe. Vielleicht zeigt es sich „nur“ als Moment inneren Friedens, aber in diesem Moment ist mir das gleichgültig, denn Glück ist einfach Glück. Bin ich im Genuss des Glücks, ist mir seine Erscheinungsweise nicht wichtig.

Eigene Vorstellungen des Glücks aufzugeben, ist für mich die Fähigkeit, Schweres einfach abzugeben und loszulassen. Damit sind wiederum 2 Fähigkeiten verbunden.

Das erste ist, dass ich da irgendetwas sehe, spüre, annehme, das mich trägt und führt, das u.a. durch Sinn und eine Ordnung ausgezeichnet ist. Wir müssen dafür nicht zwingend einen religiösen Begriff einsetzen, wir können es auch einfach das Leben oder das Universum nennen (es ist ja sowieso nur ein Name, hinter dem jedoch etwas Unnennbares schwingt).

Das zweite ist das Vertrauen in die oben genannte Qualität.

Nehme ich eine „Instanz“ an, aus der ich selbst hervorgegangen bin, an die ich abgeben kann und habe auch das Vertrauen, durch diese „Instanz“ geführt und getragen zu sein, kann ich alle Probleme, Sorgen und alles, an dem ich anhafte und schwer trage, abgeben.

Was jedoch als weitere Ingredienzie ebenfalls Not-wendig ist, ist wiederum die Bereitschaft, in seiner Entwicklung weiterzugehen und schrittweise die innere Stagnation durch Aufgabe von Vorstellungen wieder ins Fließen zu bringen. Dabei können wir erfahren, dass da tatsächliche eine „Instanz“ ist (die möglicherweise ja in uns selbst liegt), die helfend auf uns einwirkt, damit wir uns immer weiter aus Verstrickungen und Abhängigkeiten und den damit verbundenen Illusionen befreien können. Tatsächlich sind unsere Probleme nur durch die Verweigerung der Bereitschaft entstanden. Wir haben es vorgezogen, Illusionen und Vor-Stellungen von dem, was wir meinen, das uns glücklich macht, aufrechtzuerhalten, anstatt zu sehen, dass der Kanal für das Glück zu sein, statt es haben zu wollen, die Erfüllung wäre. Die Erkenntnis zu haben, wählen zu können, was zu wahrem Glück und Erfüllung führt, nenne ich das wahre Glück.

In diesem Sinne… Viel Glück im Neuen Jahr